Der Ursprung des Kurses geht auf die besonderen Umstände in einem psychiatrischen Krankenhaus zurück, in welchem viele Übergriffe von Patienten auf das Klinikpersonal zu beklagen waren. Es war das Ziel, Methoden zu entwickeln, welche den Angreifer sowie das Personal vor Verletzungen schützen, aber dennoch adäquate Handlungsempfehlungen bieten, die Situation zu entschärfen und zu beherrschen. Zusammen mit dem Ju Jutsu Verband Kamenz wurde so ein sehr schonendes System entwickelt, dass sich überwiegend Handlungsabläufen aus der Frauenselbstverteidigung bedient.
Nach Einführung des regelmäßigen Deeskalationstrainings konnten so die Unfallzahlen, welche im Zusammenhang mit aggressivem Verhalten in Verbindung standen, nachweislich gesenkt werden. Die Mitarbeiter gaben auch an, mehr Sicherheit im Umgang mit Aggressionen und Gewalt zu haben, da sie nun Handlungsmöglichkeiten kannten.
Frequenz
Alle Handlungsempfehlungen sind effektiv und schnell erlernbar, bedürfen aber eines regelmäßigen Trainings, um verinnerlicht zu werden. Die Empfehlung lautet hier, dass jeder Mitarbeiter den Grundkurs (Tageskurs) einmalig durchläuft. Im Anschluss wird ein Auffrischungstraining angeboten, welchen 2 Stunden umfasst. Der Rhythmus der Auffrischung richtet sich nach den Möglichkeiten in ihrer Einrichtung.
Deeskalationskurs
Der Kurs wird direkt in ihrer Einrichtung angeboten, also ich komme vor Ort. Das hat den Vorteil, dass Gegebenheiten in ihrem Arbeitsbereich besser mit einbezogen werden können sowie den Mitarbeitern keine Reisezeit entsteht. Auch können so Mitarbeiter zusammen trainieren, die auch sonst zusammen arbeiten.
Ablauf
Der Kurs wird in Einzel- und Gruppenarbeit durchgeführt, wobei das praktisches Einüben von Techniken, Rollenspiele und Simulation im Vordergrund steht. Zu jeder Zeit sind Diskussion incl. direktem Feedback gern gesehen. Der Grundkurs erstreckt ich über acht Unterrichtsstunden a 45 Minuten. Der Auffrischungskurs über zwei Unterrichtsstunden a 45 Minuten. Die Pausen werden individuell festgelegt.
Theorie:
- Begrüßung und Vorstellungsrunde der Anwesenden
- Vorstellung des Inhaltes und der Ziele des Deeskalationstrainings
- Aspekte der Prävention
- Rechtliche Betrachtung
- verbale Deeskalation (Auszüge)
Praktischer Teil:
- Distanzverhalten
- Transporttechniken
- Demobilisierungstechniken
- Interventionstechniken
- Selbstschutztechniken
- Selbstverteidigungstechniken
Zusätzlich:
- Nachstellen von problematischen Situationen
- auf Wunsch spezielle Techniken für besondere Problematiken
Vorrausetzungen:
- Räumlichkeit zur freien Bewegung von ca. 12 Personen
- Tisch und Stuhl für alle Teilnehmer
- Stromanschluß und die Möglichkeit, einen Beamer und Notebook zu betreiben
- Bequeme Kleidung der Mitarbeiter (wir werden etwas! sportlich tätig)
- Essen trinken nach jeweiligem Bedarf